3940 Meter über dem Alltag
Der Kondorpass Abra del Cóndor, zwischen den Provinzen Salta und Jujuy. Von hier eröffnen sich fantastische Blicke über die Puna-Hochebene im Nordwesten Argentiniens.

Heimat der Qulla
Hier leben immer noch Angehörige des Volkes der Qulla (auch Coya oder Kolla). Sie kennen kein Privateigentum, bearbeiten das Land gemeinschaftlich.
Die Qulla kämpften lang und entschlossen gegen die Eroberung durch die Spanier, mit denen sie wohl erstmals um 1540 in Kontakt kamen.
Auch heute leben noch viele Qulla in der Region. Darunter auch besondere Künstler wie Micaela Chauque, die als eine der besten Interpretinnen der Musik der Anden gilt. Hier mal eine Kostprobe:
Die Qulla verehren mit solchen Steinhügeln (Apacheta) die Göttin Pachamama – die Mutter der Erde. Die Steinhügel wachsen mit der Zeit, weil Reisende Steine und verschiedene kleine Gaben wie Wasserflaschen dazulegen. Auch wenn es für manchen Fremden vielleicht so aussieht, als ob da Müll zwischen den aufgeschichteten Steinen liegt – es sind Opfergaben, die den Spender vor Unglück auf seinem Weg beschützen sollen. Also bitte nicht aufräumen ;-)!


So gelangt man zum Pass

Quelle Wikipedia
Zum Pass gelangt man aus Richtung Humahuaca über die alte Nationalstraße Ruta Nacional 9, auch als Panamericana bekannt. 1830 Kilometer zieht sich die historische Nationalstraße durch das gesamte Land und führt von Buenos Aires bis zur bolivianischen Grenze. Die Ursprünge dieser Straße reichen weit zurück bis in die Kolonialzeit.
Etwa 25 Kilometer hinter Humahuaca zweigt die RP 13 in Richtung Iturbe davon ab und hier beginnt ein automobiles Abenteuer, denn wenn man nicht wohlweislich schon ein geländegängiges Fahrzeug gewählt hat, wird man sich spätestens hier wünschen, man hätte es. Die Schotterstrecke ist unzähligen Reifen schon zum Verhängnis geworden. Ich bin die Strecke mit einem normalen Pkw gefahren. In der trockenen Jahreszeit ist das machbar, auch wenn die Steinschläge gegen den Unterboden ziemlich beeindruckend sind. Man sollte unbedingt deutlich mehr Zeit einplanen und idealerweise Ersatzreifen und ausreichend Trinkwasser dabeihaben. Wer entspannter reisen möchte, nimmt den Autobus aus Tilcara oder Humahuaca, der regelmäßig die Strecke bedient.
Das erste Dorf auf dieser Strecke ist Iturbe, das 1947 nach dem Ingenieur Octavio Iturbe umbenannt wurde, der die Eisenbahnstrecke zwischen Jujuy und Bolivien geplant hat.

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